Licht, Heizung, Rollläden, Kameras, TV-Box, Soundsystem – im modernen Smart Home ist fast alles vernetzt. Das bringt Komfort, Energieersparnis und mehr Sicherheit im Alltag. Gleichzeitig entsteht eine neue, oft unterschätzte Gefahr: Ihr Zuhause kann Teil eines Botnetzes werden, ohne dass Sie es merken.
Darum geht es in diesem Beitrag
- Was Botnetze sind – und was das mit Ihrem Smart Home zu tun hat
- Wie Router, Kameras & Co. gekapert werden
- Warum das auch dann gefährlich ist, wenn Sie „nichts zu verbergen“ haben
- Welche konkreten Maßnahmen Ihr Smart Home widerstandsfähig machen
- Wie wir Installation und IT-Härtung professionell aus einer Hand anbieten
Was hat Hacking im Smart Home mit Botnetzen zu tun?
Ein Botnetz ist ein Schwarm aus gekaperten Geräten, die von Angreifern ferngesteuert werden. Diese Geräte führen dann automatisiert Angriffe aus – etwa DDoS-Attacken, Spam-Kampagnen oder weitere Hacks. Dabei geht es längst nicht mehr nur um klassische PCs.
Schwache Passwörter, offene Ports oder fehlende Updates machen solche Geräte zum idealen Angriffsziel. Behörden wie das BSI sowie Fachmedien führen Botnetze seit Jahren in ihren Sicherheitswarnungen.
Mirai: Das bekannte Beispiel aus der Praxis
Das wohl bekannteste IoT-Botnetz ist Mirai. Die Schadsoftware sucht das Internet automatisiert nach Geräten wie Routern, Kameras oder Smart-Home-Hardware ab und probiert Standard-Zugangsdaten wie „admin/admin“ oder „123456“ aus. Gelingt das Login, wird das Gerät infiziert und dem Botnetz hinzugefügt.
Wichtig: Mirai ist nicht verschwunden. Es existieren zahlreiche Varianten, die bis heute aktiv sind. Sicherheitsbehörden führen sie weiterhin in ihren Übersichten, Medien berichten regelmäßig über Angriffswellen auf Heimrouter und IoT-Geräte. Kurz: Das ist kein theoretisches Problem.
„Ich habe doch nichts zu verbergen“ – warum das trotzdem gefährlich ist
Gekaperte Geräte können DDoS-Angriffe ausführen, als Tarnkappe für weitere Straftaten dienen, Spam versenden oder andere Geräte im Heimnetz attackieren. Im schlimmsten Fall taucht Ihre IP-Adresse später in Ermittlungsakten auf, weil darüber Angriffe gelaufen sind – obwohl Sie nichts davon wussten.
Wie werden Smart-Home-Geräte typischerweise gekapert?
Die schlechte Nachricht: Ein Angriff erfordert oft keine Hollywood-Hackertricks, sondern nutzt simple Schwachstellen aus.
Schwache Passwörter
- Standard-Logins („admin“)
- Keine 2FA
- Passwort-Wiederverwendung
Offene Fernzugriffe
- Port-Forwarding für Kameras/Hubs
- UPnP öffnet Ports automatisch
- Unsichere Cloud-Zugänge
Fehlende Updates
- Router & Hubs ohne Firmware-Updates
- Legacy-Geräte im Netz
- Lücken bleiben offen
Keine Segmentierung
- IoT & PCs im selben Netz
- Freier „Ost-West“-Verkehr
- Keine Firewalls zwischen den Zonen
Unser Praxisplan: Defense-in-Depth für das Smart Home
Unser Ansatz in Projekten lautet „Defense-in-Depth“ – mehrere Schutzschichten statt einer einzigen Wunderlösung. Bei Neuinstallationen und Nachrüstungen kombinieren wir folgende Maßnahmen:
- 01Netzsegmentierung & VLANs
IoT-Geräte kommen in ein eigenes VLAN. Kommunikation Richtung LAN wird nur bei Bedarf erlaubt. Selbst kompromittierte Geräte bleiben isoliert.
- 02Kein Port-Forwarding – Zugriff nur via VPN
UPnP deaktiviert, keine offenen Ports im Router. Fernzugriff ausschließlich über WireGuard & Co. – so behalten nur Sie den Schlüssel.
- 03Starke Passwörter & 2FA
Individuelle Passwörter pro Gerät, Passwort-Manager und aktivierte Zwei-Faktor-Authentifizierung senken das Risiko erheblich.
- 04Update-Strategie
Regelmäßige Firmware-Updates für Router, Hubs und Kameras. Optional als Wartungsvertrag, inkl. automatisierter Reminder.
- 05Cloud-Abhängigkeit reduzieren
Wir setzen auf lokale Steuerung (Home Assistant, lokale Gateways) und binden nur notwendige Cloud-Dienste an – datensparsam und transparent.
- 06Minimalprinzip & Protokollierung
Nur notwendige Apps, Benutzer, Integrationen. Logs und Alerts machen verdächtige Aktivitäten sichtbar – optional mit Wartungsvertrag.
Warum wir Ajax als Sicherheits-Backbone einsetzen
Für Einbruchmelde- und Sicherheitslösungen setzen wir unter anderem auf Ajax Systems. Das System liefert ein stabiles Backbone, das wir mit sauberem Netzdesign und Automationen kombinieren.
- Jeweller-Funkprotokoll: Verschlüsselte Kommunikation, Frequenz-Hopping, hohe Reichweite – schwer zu stören.
- MotionCam mit Foto-Verifikation: Im Alarmfall sehen Sie, was wirklich passiert, ohne Dauerüberwachung.
- OS Malevich & Updates: Regelmäßige Funktions- und Sicherheitsupdates, stabile Weiterentwicklung.
- Pro-Leitstellen-Anbindung: SIA DC-09, AES-verschlüsselt, auditierbar – wichtig für Compliance und Versicherungen.
60-Sekunden-Schnelltest: Wie angreifbar ist Ihr Smart Home?
Beantworten Sie spontan die folgenden Fragen mit „ja“ oder „nein“:
- Haben Ihre IoT-Geräte ein eigenes WLAN/VLAN?
- Ist UPnP an Ihrem Router deaktiviert?
- Gibt es keine Port-Weiterleitungen für Kameras oder Hubs?
- Nutzen Sie individuelle, starke Passwörter plus 2FA?
- Liegt das letzte Firmware-Update Ihrer Geräte weniger als 60 Tage zurück?
- Erfolgt der Fernzugriff ausschließlich über VPN?
- Existieren Rollen/Gäste-Profile und grundlegende Protokollierung?
Wenn Sie hier zwei Mal oder öfter „nein“ gesagt haben, ist Ihr Smart Home angreifbar – und damit interessant für Botnetze wie Mirai.
Installation plus IT-Härtung aus einer Hand
- Planung & Konzept: Analyse, Stückliste, Skalierbarkeit
- Montage & Inbetriebnahme: Zusammenarbeit mit Elektro-Meisterbetrieb (VDE-konform)
- Netzwerk-Design & Härtung: VLANs, Firewall-Regeln, VPN, Abschaltung unsicherer Dienste
- Automationen & Dashboards: Szenen, Home Assistant, Dashboards für Smartphone/Tablet
- Wartung & Security-Checks (optional)
Kostenlose Erstberatung: Wir prüfen Setup, identifizieren Schwachstellen und planen, wie Ihr Smart Home smarter und sicherer wird – ohne Abo-Zwang und ohne unnötige Cloud-Abhängigkeiten.
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Wir kombinieren Installation, Ajax-Backbone und IT-Härtung zu einer Lösung aus einer Hand – in Dortmund und ganz NRW.